16 Dez Mein persönlicher Weg zur Feuerwehrfitness
Hey Kameraden,
ich wurde gefragt wie das Konzept der Feuerwehrfitness entstanden ist und ich möchte euch heute meine Geschichte erzählen…
Alles began mit meinem Atemschutzlehrgang. Aufgeregt und voller neugierde saugte ich alles auf was der Ausbilder erzählte: Totraum, Flashover, Crashrettung, Entrauchung… all das versetzte meinen Körper in Euphorie.
Ich konnte es kaum erwarten mir den PA umzuschnallen, die Maske aufzusetzen und endlich praktisch zu üben. Ich war schon immer der Typ der Dinge anfassen und ausprobieren muss als nur über sie zu sprechen. Ich springe und lerne auf dem Weg nach unten zu fliegen. Das ist meine Natur.
Und dann war es soweit… die praktische Einheit begann und wir lernten die Maske richtig aufzusetzen und zu prüfen. Nachdem wir einige Grundsätze gelernt hatten führten uns die Ausbilder zum ersten mal an eine Belastung heran.
Erst mussten wir locker ein paar Meter durch die Stadt joggen und wurden im Anschluss mit einem Wasserkanister in jeder Hand den Schlauchturm hochgescheucht.
Oben angekommen hagelte es für mich eine sprichwörtliche „Schelle“. Mir wurde plötzlich ganz schwummrig und ich begann kleine Sternchen zu sehen, die Maske vor dem Gesicht und die schwere Ausrüstung legte sich wie eine Zwangsjacke um mich und mir begann heiß zu werden.
Während sich das Gefühl verstärkte von innen zu brennen kam jetzt auch noch eine hektische Atmung gegen einen Widerstand dazu. Das ekelhafte Gefühl aus Platzangst und Atemnot multiplizierte sich gegenseitig und versetzte mich in kaltes Grauen.
Die Kameraden und der Ausbilder schienen wie in einer entfernten Welt, weit weg von mir zu sein, während ich isoliert und fast machtlos meinem Schicksal ausgeliefert war. Plötzlich wurde aus meinem starken unbehagen Angst und meine Gedanken begannen zu rasen:
- Was passiert gerade mit mir?
- Soll ich mir die Maske runterreißen und mich erlösen?
- Wenn ich jetzt schon so aus der Puste bin, wie wird es mir in einem realen Einsatz ergehen?
- Bin ich ein Versager und tauge nicht zum Atemschutz?
Während diese Gedanken um mich wirbelten regte sich kurz meine Hand, welche die Maske vom Gesicht reißen wollte, doch diese Bewegung war mein Weckruf!
„Alles gut.“, sagte ich mir. Du hast die Kontrolle und bekommst genug Luft. Nur noch einen kurzen Augenblick und du hast es überstanden.
Durch langsame und tiefe Atemzüge schaffte ich es mich zu beruhigen und mich aus meiner misslichen Lage zu befreien.
Ich glaube nicht das man mir es angesehen hat und ich weiß nicht wie es meinen anderen Kameraden erging, aber dieser Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorgekommen ist hinterließ tiefe Spuren in mir.
In dieser Nacht tat ich kein Auge zu und versetzte mich immer wieder in diese Lage.
Es war eine Mischung aus Scham, Angst und Zweifel die ich in diesen Stunden spürte und ich fasste einen Entschluss:
Wenn ich schon Atemschutzgeräteträger sein will, dann richtig!
Ich werde es nicht zulassen das ich noch einmal in solche Panik verfalle, das Leben meines Kameraden dadurch in Gefahr bringe oder meiner Aufgabe im Feuerwehreinsatz nicht gewachsen bin.
Ich werde dafür trainieren fit für jeden Einsatz zu sein. Egal ob Brand, Verkehrsunfall oder eine kräftezehrende Umweltkatastrophe. Ich werde die Aufgaben mit bravour meistern und meine Fitness wird nie wieder ein limitierender Faktor sein.
Ich arbeite dafür, dass mir meine Kameraden Anerkennung und Vertrauen entgegenbringen und ich morgens mit Stolz in den Spiegel schauen kann.
Meine Ziele waren also klar gesteckt und ich musste eingestehen das ein obligatorisches Training im Fitnessstudio und eine einfache Sportart wie Laufen oder Fussball nicht ausreicht um einem Atemschutzeinsatz gewachsen zu sein.
Um dem entgegen zu wirken erhöhte ich mein Trainingspensum auf 4 Tage die Woche.
Als einige Monate ins Land gezogen waren hatten wir wieder einen B3 – Wohnungsbrand im Mehrfamilienhaus mit abgäniger Person sowie mehreren Personen in den umliegenden Wohnungen.
Als wir an der Einsatzstelle ankamen war klar das es wohl nicht lange ein B3 bleiben würde. Die Flammen schossen schon einen guten meter aus dem Fenster und züngelten sich nach oben.
Kein ungewöhnliches Szenario das jeden von uns in jeder Minute erwarten kann.
Ehe man sich versieht befindet man sich in mitten von Aufgaben wieder: Wasserversorgung herstellen, Erster Trupp zur Personenrettung und Brandbekämpfung vor, Anleiterbereitschaft, Lüfter stellen, Personen aus den umliegenden Wohnungen holen und was sonst noch alles parallel abläuft.
Nachdem einige Kameraden Vorarbeit geleistet haben, kommt der Moment in dem du die Brandwohnung betrittst…
Das erste was du zu Gesicht bekommst ist die Leiche die im Eingangsbereich liegt und dir den Magen dreimal verdreht.
Doch das Feuer ist noch nicht vollständig besiegt. Im Wohnzimmer brennt es noch.
Ein bischen Wasser drauf und du bist plötzlich wieder in Dunkelheit gehüllt. Mit dieser Dunkelheit kommt ein kurzer Moment der Stille in dem du deinen Körper zum ersten mal wieder wahrnimmst.
Durch den ganzen Stress und die Konzentration merkt man oft nicht das man seinen Körper schon an ein maximum gebracht hat.
Und plötzlich war es wieder da…
Das selbe Gefühl das ich damals in meinem Atemschutzlehrgang hatte. Atemnot, Unbehagen und ein beengtes Gefühl. Gott sei dank währte der Moment nur für wenige Sekunden, den ich hatte mittlerweile mehr Erfahrung unter Atemschutz und wusste das ich genug Luft bekomme und die Situation im Griff habe.
Doch nur weil ich souveräner und sicherer im Einsatz war bedeutete das noch lange nicht das ich fit für den Einsatz war.
Ich stellte bei allen Übungen und Einsätzen (v.a. unter PA) immer wieder das gleiche fest:
- Selbst bei leichten Arbeiten wie dem Treppensteigen steigt der Puls sehr schnell an, was mit einem mulmigen Gefühl unter PA einhergeht
- Mein Luftverbrauch ist höher als mir lieb ist
- Die Leistungsfähigkeit und Kraft lässt sich kaum über einen längeren Zeitraum konstant halten
- Die Personenrettung und der Umgang mit Gerätschaften wie z.B. Schere und Spreizer sind ein rießiger Kraftakt
- Nach der ersten Flasche möchte man nicht nochmal rein
Mit 4 Trainingseinheiten pro Woche hätte ich da mehr erwartet und in diesem Moment wurde mir klar das ich spezifischer trainieren musste.
Es reicht nicht aus, einfach irgendetwas zu machen.
Wer fit für jeden Einsatz sein will muss die Eigenschaften und Bewegungsmuster trainieren wie sie in einem realen Einsatz vorkommen und das unter möglichst ähnlichen Bedingenungen.
Ich arbeitete also ein konzept aus das auf folgenden Standpfeilern beruht:
- Es müssen möglichst spezifische (ähnliche) Bewegungen trainiert werden wie sie im Einsatz vorkommen
- Es müssen ALLE Fähigkeiten & Eigenschaften trainiert werden die im Einsatz vorkommen. Diese wären: Kraft, Durchhaltevermögen, Kurz- und Langzeitausdauer, sowie tiefe ruhige Atmung, beweglichkeit und konzentration
- Das Training soll an die Bedingungen im Einsatz angelehnt sein und diese nachahmen
Was hierbei herausgekommen ist sind die so genannten Firelete-Workouts.
Firelete-Workouts funktionelle Trainingseinheiten welche ich in normalen Sportklamotten, mit einer Trainingsmaske oder sogar komplett unter Atemschutz absolviere.
Durch diese spezifischen Feuerwehrfitness-Workouts konnte ich nicht nur ein Sicherheitspolster für den Einsatz schaffen sondern meine Leistungsfähigkeit sogar verdoppeln!
Da ich diplomierter Fitnesstrainer und Feuerwehrmann bin habe ich es von nun an als meine Pflicht gesehen das Wissen von spezifischem Feuerwehrfitnesstraining mit meinen Kameraden vor Ort zu teilen und über das Internet zu verbreiten. Da mittlerweile tausende Kameraden angefangen haben mit meinen Plänen zu trainieren wurde ich schnell mit weiteren Fragen und Problemen konfrontiert…
- Scheitern an der G26.3 Untersuchung
- Übergewicht und schlechte allgemeine Fitness (gefährliche AGT-Einsätze)
- Sportlicher Einstellungstest BF
- Wunsch bei einem Wettkampf oder Treppenlauf mitzumachen
- u.v.m.
Mit diesen und weiteren Problemen setzte ich mich in den letzten drei Jahren intensiv auseinander und adaptierte das Trainingssystem für Feuerwehrler Woche für Woche.
Es wurden 5 Leistungsstufen herausgearbeitet und in ein so genanntes Fundamenttraining gepackt, bei dem absolut jeder einsteigen und Schritt für Schritt seine Feuerwehrfitness verbessern kann.
Die Firelete Workouts wurden so angepasst das sie ohne Fitnessstudio und in nur 30 minuten zu erledigen sind und gleichzeitig für maximale vielfalt sorgen da auch jeder Einsatz unterschiedliches abverlangt.
Nach über 10.000 Teilnehmern am Gratis-Training, ein Tsunami an Feedback und einem 1 Jährigen Produkttest hunderter Kunden war es vollbracht.
Das Nr. 1 Trainingssystem für Feuerwehrler ist erschaffen:
Das Firelete-Programm
Die Erfolgsgeschichten sind weitreichend und könnten vielfältiger kaum sein.
Ich selbst konnte meine anfängliche Panik unter Atemschutz um 180 Grad drehen und bin jetzt leistungsfähiger den je.
Ich habe die Gewissheit mich auf meinen Körper im Ernstfall verlassen zu können und volle Leistung bei jedem Einsatz zu bringen.
Diese Gewissheit spüren meine Kameraden. Die Anerkennung und das Vertrauen welches sie mir entgegenbringen sind der Lohn für mein Training. Dafür bin ich sehr dankbar und ich fühle mich gut.
Die Aufnahme in das Firelete-Program (und unsere coole Truppe) wird nur einmal im Quartal für maximal 50 Teilnehmer geöffnet, damit wir maximale Unterstützung geben können und alle miteinander starten und sich motivieren!
Unsere nächste und vorerst letzte Aufnahmephase öffnet vom 20. – 31. Dezember.
Halte Augen und Ohren offen wenn du ein Teil unserer Gemeinschaft werden und dein Leben transformieren willst!
Kameradschaftliche Grüße,
Martin
P.S.: Denk dran. Es werden keine Inhalte mehr für die Öffentlichkeit erstellt. Wenn du fit für jeden Einsatz werden willst hast du vom 20. – 31. Dezember die Möglichkeit in unser Firelete-Program einzusteigen. (Das ist ein Online Kurs und du kannst mitmachen, egal wo du wohnst!)